Samstag, 10. September 2022
Heute stehe ich schon um 4:30 Uhr auf, da mein Bruder Peter uns bereits um 6 Uhr abholen möchte. Wir wollen sehr früh in Klologo ankommen.
Peter erscheint so pünktlich wie noch nie. 5 Minuten vor 6 Uhr ist er da. Normal ist bei Peter mindestens eine Dreiviertelstunde Verspätung. Bei Aneho legen wir unseren üblichen Stopp ein, um Brot zu kaufen. Wir kaufen 25 Doppelpacks Suklekpono. Die Preiserhöhung ist deutlich zu spüren. Statt bisher 800 CFA kostet ein Doppelpack nun 1200 CFA. Wir kaufen bei unterschiedlichen Straßenhändlern, somit können mehrere Verkäufer Geld verdienen. Auch das Benzin ist um 30% teurer geworden.
Wir sind bereits um 7:15 Uhr in Klologo, denn es ist Wochenende und deshalb gibt es wenig Verkehr. Wir treffen uns zum Kehren und Unkrautjäten. Hacken gibt es ausreichend, aber Rechen, Besen oder andere Gerätschaften sind Mangelware. Hier müssen wir dringend Nachschub besorgen.
Um 10:30 Uhr treffen wir uns im Mädchenzentrum zu einer Pause. Die Kinder freuen sich über Weißbrot und Saft, denn das kann sich kaum jemand leisten.
Nach dem Frühstück versammeln sich etwa 40 Kinder und Jugendliche zum gemeinsamen Joggen. Wir laufen insgesamt 4 Kilometer. Unterdessen haben die Frauen Bohnen, Reis und Gari zubereitet. Es gibt wirklich reichlich zu essen, was für den Großteil der Dorfbewohner keine Selbstverständlichkeit ist.
Einige Auszubildende können nicht an unserem Treffen teilnehmen, da sie arbeiten müssen.
Hier arbeitet man 6 Tage die Woche von 7 Uhr bis 17:30 Uhr mit 1 Stunde Mittagspause und hat nur 2 Wochen Urlaub.
Nach dem Mittagessen treffe ich mich mit dem Unternehmer, der für den Brunnenbau zuständig ist, um zu erfahren, wie die Arbeiten voranschreiten und wo es Probleme gibt. Ich statte auch der Schneiderei, in der unser Schützling Esther ausgebildet wird, einen Besuch ab.
Später laufe ich zusammen mit Peter und Rosaline nach Gatihome zu unserem Onkel Klobessi.
Er ist mit seiner Frau und einem Enkel auf dem Feld. Seine Frau ist dabei, ausgepresste Maniokstärke zu sieben und zu rösten. Wir helfen ein bisschen dabei. In Togo bezeichnet man Maniok als den König der Pflanzen, weil sich wirklich alles davon verwenden lässt.
Bevor wir uns auf den Heimweg machen, bringt mir Séraphin frische Kokosnüsse. Ich muss vor seinen Augen unbedingt eine aufessen, denn er findet meine Zurückhalten beim Essen mehr als seltsam.
Auf der Rückfahrt nach Togokome, halten wir wieder in Aneho, aber diesmal, um frischen Fisch zu kaufen, der heute abend noch auf den Tisch kommt. Frischer Fisch, einfach phantastisch!
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