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AutorenbildKossih Frenzel-Assih

Tag 28

1. Oktober 2022

Es ist Samstag und sehr sehr warm. Michel möchte heute zum Togosee …zu Fuß. Die Zeitplanung ist -wie schon fast jeden Tag- etwas, naja, sagen wir….ungenau und wir laufen schließlich in der Mittagshitze los 🫣. Wir erkunden einen weiteren Teil unseres Viertels und halten uns Richtung See.

Unterwegs kommen wir an eine Schule. Es gibt vier Klassenräume und da die Schule erst angefangen hat, befinden sich an den jeweiligen Eingängen die Listen mit den Namen der Schülerinnen und Schüler.

In jeder Klasse sind mindestens 90 (!!!) Kinder. Es ist unglaublich!

In den Klassenräumen stehen die Bänke dicht an dicht und man kann gerade so durch die Reihen gehen. Drei Schüler müssen sich eine Bank teilen.

An der Wand hängt ein Stundenplan. Es ist die zweite Klasse des Gymnasiums.

Michel erklärt, dass seit diesem Schuljahr das Fach „Ewe“ Pflichtfach ist (in der Vergangenheit war es nur Wahlfach).

Das Kultusministerium möchte damit verhindern, dass diese Sprache irgendwann verloren geht. Es sprechen zwar viele diese Sprache, aber die Wenigsten können sie auch schreiben.

Wir sehen aus der Ferne einen riesigen „Turm“ mit Plastik-Kanistern. Als wir näher kommen, entdecken wir einen Kleinlaster darunter 🤣. Wir fragen uns, ob er gerade entladen wird….gehen aber weiter.

Durch den nächtlichen Regen gilt es, ständig riesigen Wasserlachen auszuweichen. Nicht auszudenken, wenn in dem Moment ein LKW oder Auto da durchfahren würde….selbst bei geringer Geschwindigkeit würde das Spuren an uns hinterlassen 😂.

Wir erreichen den Togosee und hier am Wasser ist die Hitze ein wenig erträglicher. Man kann bis nach Togoville schauen, und sieht auch die große Brücke über den See. Im Wasser haben Kinder ihren Spaß und finden eine herrliche Abkühlung. Was gäb ich drum….🤣.

Nach einer kurzen Verschnaufpause machen wir uns schon wieder auf den Rückweg.

Es kommen uns einige Kinder entgegen und ein Junge zieht an einer Schnur etwas hinter sich her. Bei näherer Betrachtung sehen wir eine phänomenale Eigenkonstruktion eines Spielzeuges. Aus einer leeren Sardinendose, durch die zwei dünne Hölzchen (Schaschlikspieße?) gebohrt wurden, haben die Kinder ein Fahrzeug gebaut. Als Räder (es hat Mehrfachbereifung 🤣) dienen Plastik-Flaschenverschlüsse. Wir sind begeistert und fragen, ob wir ein Foto machen dürfen. So ein Einfallsreichtum!!

Wir kommen wieder bei dem Laster mit den Kanistern vorbei und können es nicht glauben: die Beladung ist noch größer geworden….also keine Lieferung sondern ein Abtransport. Wir fragen uns, wie er bei dieser Höhe unter den tief hängenden Stromleitungen durch kommt und wie sich das Fahrzeug wohl bei dem ständigen Wind verhält. Da möchte man nicht unbedingt nebenher fahren… Das Beste aber ist die Aufschrift auf dem Laster: „God win“ 🤣


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