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  • AutorenbildKossih Frenzel-Assih

Tag 21

Samstag, 24. September

Heute steht das Treffen mit unseren neuen Auszubildenden an. Es soll bereits um 8 Uhr stattfinden, da die Eltern der Lehrlinge mit eingeladen sind und diese noch auf‘s Feld müssen. Wie vermutet klappt das nicht -es wird später.

Es sind diesmal 2 Jungs und 9 Mädchen. Die beiden Jungs machen eine Ausbildung zum Elektriker, bei den Mädchen verteilt es sich folgendermaßen: eine Krankenpflegehelferin, eine Modedesignerin (eine sehr anspruchsvolle Ausbildung), fünf Frisörinnen und zwei Schneiderinnen.


Ihnen -und den Eltern- werden unsere Bedingungen erklärt. Sollten sie die Ausbildung vorzeitig abbrechen, müssen sie das Geld an unseren Verein zurückzahlen.

Es ist uns wichtig, dass sie selbst entscheiden dürfen, welche Art von Ausbildung sie machen möchten. Und es ist uns ebenso wichtig, dass die Eltern ihre Zustimmung dazu geben und sie -so gut es eben geht- unterstützen.

Ohne die finanzielle Unterstützlung durch Kekeli Togo e. V. wäre die Ausbildung für diese Jugendlichen undenkbar, weil sich die Eltern das nicht leisten können. Das Geld muss im Voraus an den jeweiligen Ausbilder bezahlt werden. Dazu kommt noch die entsprechende „Ausrüstung“, die für den jeweiligen Beruf nötig ist und eventuell Kosten für die Übernachtung und Essen.

Wir treffen die Auswahl sehr streng und wir müssen den Willen und die Disziplin schon deutlich erkennen. Es gibt viel mehr Anfragen als wir uns derzeit leisten können.

Kodjo, der Sprecher unserer Auszubildenden, regt an, Workshops zu veranstalten, um den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, bestimmte Berufe auszuprobieren. Auch Mädchen sollten die Möglichkeit bekommen, z. b. eine Schreiner-, Schweißer-, oder Elektriker-Ausbildung zu machen, wenn sie das wollen. Wir finden die Idee richtig gut!

Beliebte Berufe bei den Jungs sind z. B. Schreiner oder Schweißer, auch Maler oder Maurer. Bei den Mädchen ist Frisörin sehr beliebt, aber auch das Hotelfach oder Schneiderin. Dass der Beruf der Frisörin so an erster Stelle steht, kommt daher, dass die Frisuren der Frauen sehr wichtig sind. Es wird sehr viel Zeit damit verbracht, prachtvolle Zöpfe zu flechten und kleine Kunstwerke auf die Köpfe zu zaubern.

Die Schulmädchen müssen allerdings kurze Haare tragen, damit sie nicht in Versuchung kommen, zu viel Zeit mit ihren Haaren zuzubringen anstatt zu lernen.

Dann gibt es noch ein Treffen mit Madeleine, unserer Präsidentin des Mädchenzentrums. Michel unterweist sie nochmal in ihren Aufgaben. Sie ist Lehrerin an der Schule in Klologo und ist schon von Anfang an dabei.

Ihr kleiner Sohn Miracle, er ist 15 Monate, den sie immer in einem Tuch auf dem Rücken trägt, brüllt sofort los, wenn wir Weißen ihm näher als zwei Meter kommen. Das ist ein bisschen schade, selbst das mitgebrachte Spielzeug versöhnt ihn nicht. 🥹

Am Abend essen wir auf der Dachterrasse. Rosaline‘s Freundin Rachel ist zu Besuch - ihre Frisur fasziniert uns sofort!

Wir bekommen kein Besteck zum Essen. Traditionell wird hier mit der rechten Hand gegessen und wir sollen das heute mal ausprobieren 😳. Also waschen wir erst mal unsere Hände… Etwas schüchtern beginnen wir, Foufou in die Soße zu tauchen und stellen schnell fest, dass wir richtig talentiert sind🤣.

Ein Djama ist mittlerweile fast Pflicht für uns. Die Brauer haben ihre Ausbildung in Kulmbach absolviert und es schmeckt wirklich köstlich…halt wie daheim 😋.

P.S. Sollte sich jemand motiviert fühlen, einem Jugendlichen eine Ausbildung zu finanzieren, kann sich gerne bei Michel Informationen holen. Eine gute Ausbildung ist hier das A und O gegen Armut!

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