Donnerstag, 22.09., Der Tag startet entspannt, aber da wir alle keine LangschlĂ€fer sind, ist bereits kurz nach 6 Uhr Betrieb im Haus. Auch unser Nachbar gibt Zeichen, dass er schon bei der Arbeit ist đ.
Wir trinken unseren Kaffee auf der Dachterrasse. Jeane bringt uns einen Tapioka-Brei. Wir nehmen uns jeder eine Mini-Portion, streuen ErdnĂŒsse und Kokosflocken hinein und essen das. Jeane ist sichtlich enttĂ€uscht, dass wir nicht mehr davon nehmen.
Um zehn Uhr wollen wir nach Klologo starten. Kathrin möchte die Jugendlichen ein wenig im Umgang mit den Computern schulen. Die Abfahrt verzögert sich natĂŒrlich wieder um eine Stunde und wir kommen erst gegen 12 Uhr an.
Viele Kinder und Jugendliche warten schon auf uns und als es sich herum spricht, dass wir da sind, werden es immer mehr. Es ist etwas chaotisch, Michel wird stĂ€ndig irgendwo verlangt und kann nicht ĂŒbersetzen. Mit HĂ€nden und FĂŒĂen versuchen wir, zu erklĂ€ren, dass erst einmal die Tische gereinigt und die einzelnen ArbeitsplĂ€tze eingerichtet werden mĂŒssen. Wir dachten, das wĂ€re alles schon geschehen. Das Ganze nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, obwohl zwei Jungs ziemlich fit mit den Computern sind und schnell begreifen. Leider fehlen Mehrfachstecker und Druckerpapier. FĂŒr eine Schulung wird es jetzt allerdings zu spĂ€t.
Frustriert setzt wir uns erst einmal unter den Baum vor dem MĂ€dchenzentrum. Ein Kaffee wĂ€r jetzt recht⊠Anscheinend hat Michel unseren Frust mitbekommen und bringt und zwei kĂŒhle Djama-Biere. Wo auch immer er sie her hat - der Tag ist gerettet! NatĂŒrlich fallen wir zwei blonden Yovos mit dem Bier in Hand auf. Aber das ist uns gerade egal -das Bier schmeckt einfach köstlich! (laut Michel wird das Bier in einer Brauerei in LomĂ© hergestellt, deren Brauer die Ausbildung in Kulmbach absolviert haben).
WÀhrend wir da so sitzen kommen viele Frauen mit ihren Waren, die sie meist auf dem Kopf transportieren. Es ist Markttag und sie bauen vor uns ihre VerkaufsstÀnde auf. Es ist schön, diesem bunten Treiben zuzusehen.
Michel fĂŒhrt unendlich viele GesprĂ€che, es gibt viel zu klĂ€ren und zu organisieren. Als er endlich fertig ist (und unser Bier leerđ) machen wir einen Rundgang ĂŒber den Markt. Was es da alles gibt! Getrocknete Fische, lebende Krebse die blau schimmern, Obst und GemĂŒse, deren Namen wir nicht mal kennen, Ersatzteile fĂŒr FahrrĂ€der und Mopeds, gekochtes Essen, Schreibwaren, DrogerieartikelâŠ.und und und.
Toutouvi (eine unserer Auszubildenden) fĂŒhrt uns zu ihrer Freundin. Sie verkauft gekochtes Essen . In einem groĂen Topf befindet sich eine Masse, die Ă€hnlich wie unser KartoffelpĂŒree aussieht, in einem zweiten Topf ist eine rote, sehr ölige Sauce und in einem dritten BehĂ€lter befindet sich Gari , das hier quasi fast Pflicht zu jedem Essen ist. Es wird aus Manjok hergestellt und sieht (allerdings nur optisch) aus wie Parmesan. Michel kauft spontan einige Portionen und verteilt sie an die umstehenden Kinder - und die freuen sich natĂŒrlich! Langsam mĂŒssen wir uns auf den RĂŒckweg machen.
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